THW trainiert internationale Studierende

Das Management von Krisen erfordert Team- und Führungskompetenzen. In ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit entwickeln HelferInnen des Technischen Hilfswerks (THW) diese Kompetenzen. Auch international sind diese Kompetenzen gefragt, wie eine Kooperation zwischen dem THW Ortsverband Münster und der Universität Glasgow (Schottland) belegt.

Vom 05.04. bis 07.04.2024 besuchten 50 Management-Studierende aus 14 Nationen, die an der Adam Smith Business School der Universität Glasgow studieren, den THW Ortsverband Münster. Ziel der englischsprachigen Veranstaltung war es, einen Einblick in das Management von Einsätzen bei Unglücksfällen und Katastrophen zu bekommen.

Zum Auftakt wurde den internationalen Studierenden die Rolle des Ehrenamtes im Zivil- und Katastrophenschutz in der Bundesrepublik vorgestellt. Das Konzept ehrenamtliche Kräfte in Einsatzorganisationen, wie Freiwilliger Feuerwehr oder THW, zur Bekämpfung von Unglücksfällen und Katastrophen zu nutzen, war vielen internationalen Studierenden neu. Die Studierenden zeigten sich begeistert vom Ehrenamt im deutschen Zivil- und Katastrophenschutz.

Nach einer kurzen Vorstellung der Aufgaben und Einsatzoptionen des THWs, wurde mit den Studierenden Führungs- und Managementprinzipien im Einsatz diskutiert. Dabei konnten die Studierenden auch ihre eigenen Erfahrungen einbringen und reflektieren. An den folgenden Tagen galt es praktische Erfahrungen zu sammeln.

Im THW-Übungsgelände Münster-Handorf hatten die HelferInnen des THW Ortsverbandes Münster vier Stationen aufgebaut. An einer Station mussten die Studierenden vermisste Personen suchen und – simuliert mit Puppen – den Transport von verletzten Personen üben. Diese Station vermittelte wichtige Kommunikationsfähigkeiten. An der zweiten Station wurde Deichverteidigung geübt. Hier mussten Sandsäcke gefüllt und verbaut werden. Dort waren Koordinationsfähigkeiten im Team und der Umgang mit begrenzten Ressourcen gefragt. An der dritten Station musste eine schwere Last mittels technischen Geräts bewegt werden, um eine eingeschlossene Person zu befreien. Hier ging es vor allem um Kreativität und Improvisationsvermögen. An der vierten Station mussten die Studierenden eine Führungsstelle betreiben und die „Einsätze“ an den drei anderen Stationen leiten. Die Herausforderungen an dieser Station bestand darin, dass Entscheidungen schnell und ohne ein genaues Bild von der Lage getroffen werden mussten.

Dadurch konnten die Studierenden Entscheidungsfindung unter Unsicherheit und das Festgelegen von Prioritäten trainieren. Positiver Nebeneffekt des Praxisteils war, dass die Aufgaben nur gemeinsam als Team zu bewältigen waren und somit der Zusammenhalt der Studierenden untereinander gestärkt wurde. Auch die HelferInnen des THW Ortsverbandes Münster konnten wertvolle Erfahrungen sammeln. Anders als bei Einsätzen und Übungen, bei denen in der Regel in eingespielten Fachgruppen zusammengearbeitet wird, waren nun fachfremde Personen auf Englisch anzuleiten.

Für den THW Ortsverband Münster resümierte Veranstaltungsleiter Stephan von Delft: „Die Veranstaltung war für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Es hat allen THW-HelferInnen viel Spaß gemacht, sich mit unseren internationalen Gästen auszutauschen. Die Studierenden wiederum haben viele neue Impulse und Erfahrungen mitnehmen können. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die diese Veranstaltung unterstützt haben.“

Der THW Ortsverband Münster kooperiert seit 2018 mit der Universität Glasgow in der Ausbildung von Studierenden.


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