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"Regen in Münster" 2014

Dem wohl bekanntesten Internet-Lexikon zufolge handelt es sich bei Regen um die am häufigsten auftretende Form flüssigen Niederschlags aus Wolken, der aus kondensiertem Wasser- dampf besteht und infolge der Schwerkraft auf die Erde fällt. So eindeutig diese Definition ist, so vielfältig ist dieses Phänomen, so subjektiv sein Empfinden. Regen kann Vieles sein: Ein Nieseln, das uns erinnert, einen Schirm oder eine Regenjacke einzustecken. Ein erfrischender Sommerregen. Natürliche Bewässerung, die Landwirten und Kleingärtnern das mühevolle Gießen erspart. Der Stimmungskiller auf einer Grillparty. Der Starkregen in Münster am Abend des 28. Juli 2014 jedoch wurde von vielen Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt einheitlich wahrgenommen, nämlich als zu gewaltig. Bis dahin nicht gekannte Wassermassen von bis zu 180 Litern pro Quadratmeter schufen eine Atmosphäre der Extreme. „Regen in Münster“ bedeutete tausende betroffener Haushalte sowie eine nicht über- schaubare Anzahl von Einzelschicksalen. Für den Ortsverband Münster der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk bedeutete „Regen in Münster“ eine Schadenslage von enormer Komplexität. Es war eine Bewährungsprobe, die dank stetiger Einsatzbereitschaft, unermüdlichen Engagements und vorbildlicher Kameradschaft gemeistert wurde.

Der Starkregen rief als allererstes Helferinnen und Helfer des Technischen Zuges auf den Plan. Gegen 18.00 Uhr erreichte sie die Alarmierung der Feuerwehr, woraufhin sie mit drei Gerätekraftwagen die Unterkunft verließen. Bei den Einsatzstellen handelte es sich um überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Diese wurden mithilfe von Tauchpumpen von den Wassermassen befreit. Aufgrund der extremen Niederschlagsmenge bestand auch nach der ersten Schicht weiterer Hilfe-Bedarf. Am Morgen nach dem Unwetter wurde der TZ deshalb von Kameraden anderer Ortsverbände abgelöst. Nach der wohlverdienten Ruhephase tagsüber übernahmen sie am Abend die Einsatzstellen erneut. Erst nach mehreren Nächten im Einsatz konnte der Dienst „Regen in Münster“ abgeschlossen werden. Die Fachgruppe Führung und Kommunikation stellte im Einsatz zunächst mit sechs Helfern den Meldekopf. Im weiteren Einsatzgeschehen stellte sie die Kommunikation zwischen der Einsatzleitung und den Einheiten her. Gleichzeitig wurden die Lagekarte mit den Einsatzstellen und die Personalübersicht mit Stärke und Einsatzzeiten geführt. Zudem steuerte sie die Betankung aller im Einsatz befindlichen Fahrzeuge. Helfer des Materialerhaltungstrupps der Fachgruppe Logistik transportierten im Einsatz zunächst Sandsäcke im Stadtgebiet. Diese konnten an den Einsatzstellen zum Bau von Dämmen oder zur Verstärkung bestehender Abwehrvorrichtungen genutzt werden. Je länger der Einsatz andauerte, desto mehr Bedarf bestand bei den einzelnen Einheiten an Kraftstoffen. Die Helfer transportierten deshalb Diesel und Benzin von der Tankstelle der Feuerwehr zum jeweiligen Bestimmungsort. So versorgten sie Pumpen, Aggregate und Fahrzeuge von Feuerwehr und THW mit Nachschub und gewährleisteten auf diese Weise einen ungehinderten Fortgang des Einsatzes. Vier Helfer des Verpflegungstrupps der Fach- gruppe Logistik (Log-V) kümmerten sich in den Tagen des Einsatzes um die Verpflegung der Leitung und Koordinierung (LuK) Stab und der LuK Geschäftsstelle. Auch die Fahrer der Materialtransporte wurden in unserer Unterkunft mit Getränken und Mahlzeiten versorgt.
Daneben waren die Helfer der Log-V dafür zuständig, die vorgehaltenen Helferinnen und Helfer feldmäßig unterzubringen um ihre Ruhe zu gewährleisten. Zusätzlich unterstützten sie die Kameraden der Log-V aus dem Ortsverband Gütersloh, die an der Feuerwache I zeitweise bis zu 250 Einsatzkräfte mit ihrem Feldkochherd verpflegten. Auch eine Woche nach dem Unwetter gab es noch Vieles für unsere Helferinnen und Helfer zu tun: Auf Anforderung der Stadt Münster wurden sie im Stadtteilzentrum Kinderhaus eingesetzt. 35 Helfer leisteten schwerste körperliche Arbeit, um die städtischen Einrichtungen leer zu räumen. Möbel, Bücher, Inventar, Werkzeug - die komplette Ausstattung des Zentrums war dem Wasser zum Opfer gefallen und musste nun aus dem Gebäude entfernt werden. Hier war schnelle Hilfe notwendig, da die Nässe das Mauerwerk anzugreifen drohte. Nachdem die städtischen Einrichtungen leer geräumt worden waren, türmte sich rund um die Zugänge des Zentrums Kinderhaus das Sperrgut. Auch im übrigen Stadtteil bedurfte es einer schnellen Beseitigung der Müllberge. Die Stadt Münster forderte deshalb die Fachgruppe Räumen unseres Ortsverbandes an, um den Sperrmüll verladen zu lassen.Zehn Tage lang waren Helfer in Zweier-Teams mit dem Bagger vor Ort. Mithilfe des Sortiergreifers verfrachteten sie den Unrat in große Container, die sodann von den stätischen Abfall- und Wirtschaftsbetrieben abtransportiert wurden.


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