Zwischenzeitlich erreichte die Wassertemperatur den kritischen Höchststand von 26 °C. Damit war der Wert überschritten, den Grünalgen noch überleben können. Diese stellten bis dahin den Hauptsauerstoffproduzenten im Aasee dar und sind für das ökologische Gleichgewicht des Systems unabdingbar. Produzieren sie nicht mehr genügend Sauerstoff oder sterben sogar, wie im vorliegenden Fall, vollständig ab, können Gewässer schnell „umkippen“. Dieses Schicksal ereilte auch den Aasee. Die teils heftigen Regenfälle am Donnerstag vermochten die Lage nicht zu entschärfen. In den frühen Morgenstunden am Freitag, den 10.08.2018, maß die Stadt Münster eine Sauerstoffkonzentration von nur noch zwei Milligramm pro Liter Wasser. Für heimische Süßwasserfische sind drei Milligramm pro Liter schon lebensbedrohlich. So verwundert es nicht, dass tausende von Fischen die Sauerstoffarmut nicht überlebten. Zwischenzeitliche Versuche, die Lage durch die gezielte Zufuhr von Sauerstoff zu entschärfen, scheiterten aufgrund der Größe des Aasees und der lediglich punktuellen Wirkung der Maßnahme. Der Verlust wird auf 80% des Fischbestandes geschätzt.
Diese gleichermaßen kritische und ungewöhnliche Situation rief auch den Ortsverband Münster der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk auf den Plan. Angefordert wurden Helferinnen und Helfer, die die verendeten Fische aus dem Aasee bergen und für die Entsorgung bereitstellen sollten. Hierfür wurden die Fischkadaver in Richtung der Freitreppe getrieben. Dort mussten sie mit großen Keschern abgefischt werden. Gemeinsam mit der Feuerwehr Münster und Freiwilligen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) arbeiteten neun Fachhelfer des Ortsverbandes diesen Einsatzauftrag ab.
Insgesamt wurden seit Freitag Vormittag mehr als 20 Tonnen toter Fisch gesammelt. Der hierdurch entstandene Schaden wird materiell auf rund 50.000 Euro beziffert. Die Folgen für das ökologische Gleichgewicht des Aasees lassen sich derzeit noch nicht abschätzen.
Unser Zugführer Stefan Strutz fasste zusammen: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Das ist eine traurige Geschichte.“