Damit der Einsatz nicht zum Alptraum wird: Helferinnen und Helfer wurden über psycho-soziale Notfallversorgung informiert

Am Montag, 13.05.2013 stand in der Grundausbildung nicht die praktische Ausbildung, sondern die psychische Gesundheit der Ehrenamtlichen im Vordergrund. Was kann man tun, wenn der Einsatz zum Alptraum wird?

Münster. Am Montag, 13.05.2013 stand in der Grundausbildung nicht die praktische Ausbildung, sondern die psychische Gesundheit der Ehrenamtlichen im Vordergrund. "Was kann man tun, wenn der Einsatz zum Alptraum wird?, fragte Guido Blöker von der Berufsfeuerwehr Münster die THW-Helferinnen und -Helfer. In den folgenden zwei Stunden sprach er mit ihnen über Prävention von Stress und Belastungen, unvorhergesehene Ereignisse sowie die Nachbereitung von Einsätzen. Er machte deutlich, dass verschiedenste Faktoren, wie zum Beispiel die individuelle Persönlichkeit eines Menschen, seine Belastung im privaten und beruflichen Bereich, seine eigenen Verarbeitungsmechanismen und das Verhalten der Kameradinnen und Kameraden, beeinflussen, wie schlimme Ereignisse während eines Einsatzes erlebt und in der Folgezeit verarbeitet werden. Zumeist lösten solche Einsätze traumatische Belastungen aus, in denen sich Situationen außerhalb des eigenen Weltbildes ereigneten, wusste Guido Blöker zu berichten. Deshalb seien Routine und Prävention die wichtigsten Maßnahmen, um einen Helfer auch in psychologischer Hinsicht sicher aus einem Einsatz herauszubringen. Nach einem Einsatz sei individuelle Erholung unerlässlich, um Belastungsstörungen vorzubeugen. "Jeder weiß selbst, was ihm am besten hilft. Ihr solltet euch die Zeit nehmen, das zu tun, was euch gut tut!", riet der Experte, der Mitglied des psycho-sozialen Unterstützer-Teams (PSU) der Feuerwehr Münster ist. Zudem sei es wichtig, das kameradschaftliche Miteinander zu fördern. Dies helfe den Einsatzkräften dabei, herauszufinden, ob sie Vergangenes vollständig verarbeitet haben. Außerdem sei es nur so möglich, etwaige Veränderungen bei den Kameraden zu erkennen und sie bei ihrer Problembewältigung unterstützen zu können. Guido Blöker wusste aus Erfahrung zu berichten, dass viele Helferinnen und Helfer durch ihre eigenen Verarbeitungsmechanismen und die soziale und kollegiale Nachbereitung auch traumatische Ereignisse im Einsatz erfolgreich hinter sich lassen und unvoreingenommen dem nächsten Einsatz entgegen blicken können. Falls ihnen dies nicht gelinge, sei es wichtig, ihnen die psycho-soziale Notfallversorgung anzubieten und ihnen bei der Angstbewältigung zu helfen. Im Anschluss an diesen packenden Vortrag erläuterte Jonas Siebert, Ausbilder Grundausbildung, die Mechanismen der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, um den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bei der Verarbeitung nervenaufreibender Einsätze behilflich zu sein . Den Helferinnen und Helfern der Grundausbildung wurde in dieser höchst interessanten Theorieeinheit deutlich gemacht: Niemand muss sich schämen, wenn ihn ein Einsatz auch im Nachhinein noch bewegt. Das THW lässt niemanden allein. Wir bedanken uns ganz herzlich bei dem Kameraden Guido Blöker von der Berufsfeuerwehr Münster für die Unterstützung und ausgezeichnete Zusammenarbeit.


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: